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Die Geschichte des Industrieschilds

Die Bezeichnung des Schildes im frühen indogermanischen Sprachraum, Skiltis, bedeutet soviel wie „abgeschnittene Scheibe“ und bezog sich auf die bei militärischen Auseinandersetzungen benutzten Schutzschilde, die bei den Germanen aus entsprechend zugeschnittenen Brettern bestanden.

Die Bezeichnung wandelte sich dann erst zu Skildus (gotisch), dann über Skilt (althochdeutsch) zu Schilt (mittelhochdeutsch) und mit ihr wandelte sich allmählich auch die Bedeutung des Schildes. So zeigte schon der Ritterschild des Hoch- und Spätmittelalters durch seine farbige Gestaltung die Angehörigkeit seines Trägers an, durch die eine Identifizierung aus weiterer Ferne möglich wurde.

Das Verb „schildern“ bezeichnete daher ursprünglich auch die Tätigkeit des Wappenmalers/-anstreichers und wird erst seit dem 18. Jahrhundert mit der Bedeutung „(ausführlich) beschreiben, darstellen, berichten“ verwendet.

Als das Rittertum im Laufe des 15.Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung verlor, wandelte sich die Verwendung der Schilder erneut. Als Adels-, Amts- und Hauszeichen erlebten sie einen neuen Aufschwung; aufgrund des noch flächendeckend herrschenden Analphabetismus vermittelten sie ihre Botschaft noch rein in bildlicher und farblicher Darstellung. Am berühmtesten und auch heute noch in traditionellen Regionen verbreitet sind die Wirtshausschilder, die frühesten bekannten Hauszeichen.

Mit der Zeit zogen auch die herstellenden Gewerbe nach – das Firmenschild war geboren. Neben „der Schild“ gab es nun auch „das Schild“. Mit seinen historischen Vorgängern ab dem Hochmittelalter hatte „das Schild“ noch immer eines gemeinsam: beide wollen eine direkte und möglichst unmissverständliche Information vermitteln.